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Migräne – bewährter Einsatz von Mikronährstoffen und Naturheilmitteln


von Mag. pharm. Susanne Zauner

Plötzlich auftretende, starke Kopfschmerzen, oft einhergehend mit Übelkeit, Sehstörungen, Lärm-und Lichtempfindlichkeit- ein Migräneanfall bahnt sich an und setzt regelmäßig mehr als 10 % der Österreicher außer Gefecht.

Obwohl man einige Auslöser kennt (Stress, Hormonschwankungen, Konsum bestimmter Lebensmittel, erbliche Veranlagung..), tappt man bei der Ursache teilweise noch im Dunkeln.

Man fand heraus, dass es im Zuge eines Anfalls zu einer Freisetzung von Entzündungsmediatoren und zu einer Verengung und anschließenden Erweiterung der Gefäße im Gehirn kommt. Da sich in allen Gefäßen Dehnungs- und Schmerzrezeptoren befinden, wird nun in der Folge der allen Migränepatienten bestens vertraute pulsierende Schmerz ausgelöst.

Anfallshäufigkeit und Anfallsdauer bestimmen den Leidensdruck erheblich.

Es gilt also, alles zu unternehmen, die Migräne bestmöglichst in den Griff zu bekommen.

Neben den klassischen rezeptfreien Arzneimitteln (Acetylsalicylsäure, Paracetamol, Ibuprofen) hat sich auch die rezeptpflichtige Arzneimittelgruppe der Triptane zur Akutbehandlung des Anfalls etabliert.

Wie bei allen chronischen oder wiederkehrenden Erkrankungen hat die ganzheitliche Therapie auch bei der Behandlung der Migräne einen ganz wichtigen Stellenwert. Zahlreiche Studien sprechen für einen Einsatz der Mikronährstofftherapie in der Prophylaxe.

Pflanzliche Wirkstoffe zur Migränetherapie:

Mutterkraut: Studien stellen dieser Pflanze ein sehr positives Zeugnis aus. Sie hemmt die überschießende Serotoninausschüttung, normalisiert die Vasomotorik der Gefäßmuskulatur und reduziert die Freisetzung von Entzündungsmediatoren. Einmal täglich eingenommen, kann man damit laut Studien sowohl die Anfallshäufigkeit als auch Dauer und Schwere einer Migräneattacke reduzieren. Mutterkraut ist leider nicht zur Akutbehandlung, sondern zur langzeitlichen Vorbeugung geeignet. Aufgrund der geringen Nebenwirkungsrate, der guten Verträglichkeit und der überzeugenden Studienlage ist ein Versuch sicher lohnenswert.


Schüssler Salze:

Nr. 7- Magnesium phosphoricum: vor allem zur Akutbehandlung empfiehlt sich die Anwendung als „heiße Sieben“(dabei werden 10 Tabletten in einem Glas mit heißem Wasser gelöst und schluckweise getrunken)

Weiters können die Salze Nr. 2, Nr. 5 und Nr. 8 unterstützend gegeben werden.

Homöopathie:

Hier steht eine Reihe gut bewährter Komplexmittel zur Verfügung. Hochpotenzierte Einzelmittel sollten von einem erfahrenen Homöopathen nach gründlicher Anamnese verordnet werden.

Mikronährstoffe und Vitamine zur Prophylaxe und Therapie:

  • Magnesium: wie in Studien nachgewiesen werden konnte, besitzt Magnesium einen entspannenden Einfluß auf die Gefäßwände der Blutgefäße. Umgekehrt kann Magnesiummangel (besonders gefährdet sind Frauen während der Menstruation oder in der Schwangerschaft) zu Gefäßverengung führen, was Migräneanfälle begünstigen oder sogar auslösen kann. Besonders Kinder, die unter Migräne leiden, sprechen sehr gut auf eine regelmäßige Magnesiumgabe an. Daher immer auf eine ausreichende Magnesiumversorgung achten!

  • Coenzym Q10: Auch hier belegen Studien eine signifikante Verminderung der Migränehäufigkeit bei einer Einnahme über 8-12 Wochen.
    B- Vitamine, vor allem B6: scheinen einen sehr positiven Einfluß zu haben, was die Häufigkeit und Stärke von Anfällen betrifft.

  • Radikalfänger (Vitamin E, Selen, Vitamin C... ): Da man nachgewiesen hat, dass es bei jedem Anfall auch zur Freisetzung von Radikalen in den Gefäßen kommt, ist die Einnahme von Radikalfängern dringend zu empfehlen. Die Langzeiteinnahme von hochdosiertem Selen sollte aber mittels Blutanalyse in Abständen kotrolliert werden, da Selen auch überdosiert werden kann.

  • Omega3 Fettsäuren: dass Fischöle einen sehr postiven Effekt auf die Blutgefäßwand besitzen, ist hinreichend erforscht. Studien zeigen, dass sie bei längerfristiger Einnahme zu einer Verminderung von Häufigkeit und Schweregrad führen können.

Weiters können Lifestyle-Änderungen, wie

  • Die Integration von Ausdauersport in den Alltag

  • Stressreduzierende Maßnahmen

  • Nahrungsumstellungen (Meiden von Kaffee, Alkohol und niedrigem Blutzuckerspiegel, genug Trinken!!..)

  • sowie die Anwendung von Akupunktur dazu beitragen, Häufigkeit und Schwere von Migräneanfällen zu reduzieren.

Allen Geplagten empfehle ich, verschiedene Maßnahme auszuprobieren, alles in einem Tagebuch festzuhalten und anschließend zu analysieren, welche Methode für Ihre persönliche Konstitution am geeignetsten ist, dem „Gewitter im Kopf “ Herr zu werden.

(Literatur beim Verfasser)

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